Reporter zwischen zwei Welten

Werner Baroni - Urgestein des internationalen Journalismus und Pionier der deutsch-amerikanischen Pressebeziehungen nach dem 2. Weltkrieg, blickt - inzwischen 83jährig - auf ein an Farbigkeit kaum zu übertreffendes Leben zurück. Zahlreiche Erzählungen und Reportagen, die er jetzt in seinen Lebenserinnerungen zusammenfasst, legen darüber packend, einfühlsam und informativ Zeugnis ab.

 

Im Laufe seiner Reportertätigkeit kommt Baroni mit weltbekannten Persönlichkeiten und Zeitzeugen aus Politik, Sport und Kultur zusammen. Dazu zählen neben Heide Rosendahl und Rosi Mittermaier, die Boxlegende Max Schmeling, "Jesse" Owens, Ferenc Puskas und Sepp Herberger ebenso, wie der Schauspieler Oskar Werner, die Schriftstellerin Pearl S. Buck, Präsident Lyndon B. Johnson sowie Generalfeldmarschall Friedrich Paulus.

 

Als stets unruhiger Geist voller Abenteuerlust wandert Baroni als 30jähriger in die USA aus, wo er eine ihm bis dahin unbekannte Welt entdeckt. Reportagen über einen längeren Aufenthalt im Gran Chaco/Paraguay schließen sich an. Viele seiner im Buch zusammengestellten Veröffentlichungen wurden mit Preisen ausgezeichnet. Indem er über die Schicksale deutscher Einwanderer in die USA berichtet, erwirbt er sich Verdienste in den deutsch-amerikanischen Pressebeziehungen und hohes Ansehen bei seinen Landsleuten.

Der Autor

 

Werner Baroni, geboren 1927 in Pforzheim, beginnt er seine berufliche Laufbahn nach den Kriegswirren in seiner Heimat Baden-Württemberg. Seine Volontärzeit absolviert er ab 1946 beim "Südwest Echo", Karlsruhe und Baden-Baden, sowie bei der "Süddeutschen Allgemeinen Zeitung". 1951 wird er Redakteur beim "Genral-Anzeiger", Bonn. Von 1952 bis 1957 berichtet er für die "Badischen Neuesten Nachrichten", Karlsruhe und Pforzheim, und ist gleichzeitig als freier Mitarbeiter für die "Rhein Neckar Zeitung", den "Mannheimer Morgen" und "Grüner Sportbericht Stuttgart" tätig.

  

Im Alter von 30 Jahren übersiedelt er mit Ehefrau und Sohn in die USA, wo er von 1960 - 1963 geschäftsführender Redakteur im Verlag der "New Yorker Staats-Zeitung" ist und danach für annähernd zehn Jahre die gleiche Position bei den ebenfalls deutsch-sprachigen Tageszeitungen "Abendpost/Sonntagspost" und "Milwaukee/Deutsche Zeitung" ausübt. 1972 gründet er zusammen mit seiner Frau Edith die "amerika-Woche" in Chicago, die er bis 1994 herausgibt und gleichzeitig als Chefredakteur tätig ist. Nach dem Verkauf der Zeitung setzt sich das ehepaar Baroni in Marco Island/Florida zur Ruhe. 

Auszeichnungen

 

Für seine Erzählung "Heimatkurs Ost-Nord-Ost nach Pforzheim" wird Baroni 1978 mit dem 6.Preis beim Wettbewerb der Internationalen Assoziation deutschsprachiger Medien e.V. (IADM) ausgezeichnet. Für seine qualifizierten journalistischen Beiträge und wegen seines großen Engagements um die atlantische Freundschaft erhielt er dreimal den "Friedrich-List-Preis". Außerdem bekam er mehrere Journalistenpreise des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Reutlingen und des Westkreuz-Verlages, Berlin/Bonn.Am 9.5.1986 wird Werner Baroni vom Bundespräsidenten Richard von Wezäcker das Bundesverdienstkreuz verliehen: "In Anerkennung der für Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste".

Aus dem weiteren Inhalt des Buches

 

  • Deutsche in amrikanischer Uniform
  • Vom Tod eines Hafenarbeiters
  • Der gestohlene Christbaum
  • Vier Burgschauspieler in Chicago
  • Begegnung mit Friedrich Paulus auf dem I.Gesamtdeutschen Soldatentreffen 1956
  • Amerika, deine Schwaben
  • Sepp Herberger - ein ganz besonderer Sportsmann und Mensch ...
  • u.v.m.

Rezensionen

 

"Fesselndes Buch! Dieses Buch hat mir unheimlich gefallen. Ich konnte es gar nicht aus der Hand legen. W.B.-Reportagen sind vielseitig und hoch interessant geschildert. Kein Wunder, dass er so viele Auszeichnungen erhalten hat. Ich werde es wieder lesen müssen."

 

 

In der Chicagoer Wochenzeitung erschien: "In seinem Buch hat unser ständiger Mitarbeiter Werner Baroni jetzt seine Lebenserinnerungen, u.a. mit deutschen Literaturpreisen ausgezeichnete Reportagen, packend und einfühlsam zusammengefaßt. Er schrieb und fotografierte im Urwald von Südamerika für die "Münchner Illustrierte", "Deutsche Presseagentur", "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Pforzheimer Zeitung". Werner Baroni war in Chicago Chefredakteur der Tageszeitungen "Abendpost/Sonntagspost" und gemeinsam mit seiner Frau Edith Herausgeber der "Amerika-Woche"."

"Der Pressebaron namens Baroni" von Uwe Siemon-Netto

German World Lesetipp

Es gibt große und kleine Pressebarone. Die Namen der Großen haben Weltruf: Springer, Hearst, Murdoch, die der kleinen sind manchmal amüsanter: zum Beispiel Baroni. Nun gut, heute ist Werner Baroni, 84, kein Pressebaron mehr. Er hat seine "amerika-Woche", deren Redaktionsräume über dem Brauhaus in Chicago untergebracht waren, 1994 verkauft. Unter seiner Führung war sie das letzte Qualitätsblatt, das die alte deutsch-amerikanische Pressetradition fortführte. Damit stand die Amerika-Woche in der direkten Nachfolge großer Zeitungstitel wie der "Westlichen Post" in St. Louis, für die Joseph Pulitzer schrieb, und der New Yorker Staatszeitung, deren geschäftsführender Redakteur Baroni eine Zeit lang war.

Aber obgleich Baroni kein Verleger mehr ist, sitzt er doch in seinem Haus in Marco Island (Florida) nach wie vor an seiner Tastatur und schreibt. In seinem Taschenbuch "Reporter zwischen zwei Welten" liefert er uns wunderbare Streiflichter aus einem ungewöhnlichen Journalistenleben - ungewöhnlich insofern, als er seit seiner Ankunft in den USA 1957 seiner ursprünglichen Berufung treu geblieben war: Er war nicht in erster Linie Auslandskorrespondent und auch kein Redakteur, der allmählich zu englischsprachigen Blättern umstieg, wie Pulitzer, sondern ein beharrlicher Chronist des deutsch-amerikanischen Lebens.

Wie dieser ehemalige Marinesoldat, der nach seiner Flucht in einem Schweinetrog schlafen musste, sich in den USA durchgeboxt hat, wie er antideutschen Vorurteilen entgegenwirkte, mit schwierigen Lesern fertig wurde, und was er mit berühmten Deutschen wie Sepp Herberger und Max Schmeling erlebte, muss hier nicht nacherzählt, sondern im Original gelesen werden...

Brigitte Gabriel - Arlington Heights in einem persönlichen Brief an Werner Baroni. (Frau Gabriel war Rotkreuzschwester an der Ostfront, Krankenschwester in Chicago und wurde aus Pommern vertrieben):

"Gestern erhielt ich Ihr Buch, das ich in einer Sitzung von Anfang bis Ende durchlas. Sie haben ein umfangreiches, vielseitiges Buch veröffentlicht. Einfach großartig, was man da alles zu lesen bekommt. Alles ist hervorragend. Alles interessiert mich - auch die Lebensbeschreibungen von Persönlichkeiten. Jetzt weiß ich, was in Ihrem Leben vor sich gegangen ist und was Sie beeindruckt hat. Was mich am meisten an Ihnen bewundere, ist Ihre offene, einfache und unvoreingenommene Einstellung Ihren Mitmenschen gegenüber. Sie zeigen viel Einfühlunhsvermögen und Verständnis. Möge diese Gesinnung Ihr Leben weiterhin bereichern."